Besucht: Mai 2014
Unser dreitägiger Frühlingsausflug führte uns auf die Spuren des sächsischen Fruchtbarkeitsgottes Krodos, weiter zum magischen Klusfelsen bei Goslar, zu den Externsteinen im Teutoburger Wald, zum Hermannsdenkmal und ... was wäre eine Ahnenreise ohne Großsteingräber.
Unser erster Zwischenstopp erfolgte in Bündheim (Nähe Bad
Harzburg), wo sich eine kleine Kirche mit einem Relief eines Kopfes befindet. Erst
hieß es, dass es sich bei dem Kopf um Wotan handelt, später kam die Idee auf, es
sei das Abbild Krodos.
Informationen zum Kopf an der Bündheimer Kirche sind auf
dieser Seite zu finden!
Weiter ging es zur Krodo-Statue nach Bad Harzburg. An dieser
Stelle soll in vorchristlicher Zeit eine Statue Krodos gestanden haben, die im
Jahre 780 n.u.Z. von Karl dem Großen gestürzt wurde. Im Jahre 2007 wurde die
neue Statue zu Ehren Krodos errichtet und ist inzwischen das Wahrzeichen von Bad
Harzburg.
„Krodo war laut Conrad Bothes
Sassenchronik von 1492 ein germanischer
Gott der Sachsen, der dem römischen Saturnus ähnlich gewesen sein soll und im Jahr
780 auf der Harzburg
von Karl dem Großen bei Besiegung der Ostsachsen
niedergeworfen wurde. Die Sassenchronik enthält auch eine fantasievolle
Darstellung des Krodo als Mann, der auf einem großen Fisch steht und in der
Rechten ein Gefäß mit Blumen, in der Linken ein emporgerichtetes Rad hält. Die
Bedeutung der Symbole ist nicht überliefert. Sie könnten die vier klassischen
Elemente darstellen. Feuer: Das Rad könnte die Sonne sein. Erde: Der Korb mit
Blumen zeigt die Fruchtbarkeit der Erde und die vier Jahreszeiten. Luft: Der
wehende Rockschoß versinnbildlicht den Lebensatem der Welt. Wasser: Der Fisch
schwimmt im Wasser. Da die Sassenchronik die einzige Quelle bleibt, wird die
Existenz eines Gottes „Krodo“ heute zumeist bezweifelt, ähnlich wie bei anderen
angeblichen germanischen Gottheiten fragwürdiger Herkunft, wie Ostara, Biel,
Stuffo
oder Lollus.
Trotzdem befindet sich in Goslar heute noch der sogenannte Krodoaltar,
der wohl aus dem Jahre 1040 stammt. In der Volkssage
wurde die Erzählung vom „Götzen Crodo“ anscheinend als Motiv auf die Gegend der
Dörfer Götzenthal und Grotenleide beim sächsischen Meerane
übertragen.“ (Quelle: Wikipedia)
Ausführliche Informationen über Krodo finden sich auf dieser Seite!
Von hieraus ging es weiter zum legendären Klusfelsen bei Goslar.
Der Sandsteinfelsen ist ca. 20 Meter hoch und 50 Meter lang und stammt aus der
Unterkreidezeit. Hierbei handelt es sich voraussichtlich um eine Kultstätte aus
vorchristlicher Zeit, wobei genaue Informationen nicht vorhanden sind.
„Bis vor wenigen Jahren war der Klusfelsen eine Kultstätte
der Zigeuner, die dort rituelle Zusammenkünfte abhielten. Es hieß dazu: ‚Diese
Zigeuner, die, als Nachkommen der von den Wotanisten zur Kreuzigung von
Baldur-Krestos aufgehetzten Jöten, mussten mindestens einmal in Ihrem Leben zur
Buße nach Goslar kommen und wurden von einem Zigeunerprimas angeführt.‘ Vom
Fels sollen sie Sand abgerieben haben, den sie in kleinen Behältnissen immer
bei sich trugen.“ (Quelle: ausflugsziele-harz.de)
(Marienkapelle im Klusfelsen )
In der Nähe – oberhalb des Klusfelsens – befindet sich die
Ruine Petersberg, eines im Jahre 1050 von Heinrich III. erbautem Klosters,
welches während des Bauernkrieges von den Goslarer Bürgern vollständig zerstört
wurde. Laut Sage befindet sich unter der Ruine eine von außen nicht zugängliche
große Höhle.
Wir hatten nicht mehr viel Zeit, bis es dunkel wurde, aber ein kurzer Besuch der wunderschönen Stadt Goslar sollte möglich sein.
"Der Dukat war eine seit dem Mittelalter geprägte und wegen ihrer
hohen Reinheit sehr beliebte Goldmünze.
Doch schon damals war das gelbe Metall sehr knapp und teuer, so daß sich
wohl manch einer wünschte, diese Münze(n) auf einfachere Weise zu
erhalten. An der Fassade der Kaiserworth, dem ehemaligen Gildehaus der Tuchhändler
auf dem Marktplatz von Goslar, hängt der "Dukatenscheißer".
Wer hätte ihn oder seine Fähigkeiten nicht gerne besessen?
Dieser Traum vom leicht erworbenen Wohlstand mag wohl mit ein Grund
dafür gewesen sein, warum das "Dukatenmännle" zu einem der
volkstümlichen Wahrzeichen der Stadt wurde." (Quelle)
Was wäre ein Besuch Detmolds ohne das Hermannsdenkmal. Dieses
erinnert an die Schlacht im Teutoburger Wald, in der im Jahr 9 nuZ. die
römische Armee von germanischen Stämmen unter der Führung von Arminius
vernichtend geschlagen wurde (Varusschlacht). Das Wetter war uns diesmal nicht
wohl gesonnen, so dass wir nicht viel gesehen haben.
Auf unserer Rückreise besichtigten wir noch einige
Großsteingräber in der Nähe von Hannover.
Lübbensteine bei Helmstedt (Megalithanlagen, Jungsteinzeit,
Entstehung in die Zeit um 3500 v. Chr.)
Liebe Nara.
AntwortenLöschenDas war sicherlich eine schöne Reise in die Frühgeschichte und ansprechende Fotos, die dazu einladen, den ein oder anderen Ort selbst zu besuchen, hast du hier geteilt. Danke dir dafür. So konnte auch ich ein Großsteingrab besuchen*zwinker*.
Liebe Grüße
Faraday