Donnerstag, 12. Februar 2015

Die verschiedenen Erscheinungsformen der Holle in Europa - HULDRA / HULDER / ULDA (Skandinavien)


  (“Huldra”, John Bauer, 1913)

Die HULDRA (oder auch „HULDER“ in Norwegen) findet man im skandinavischen Raum. Dabei handelt es sich um ein feenhaftes Wesen mit rauer natürlicher Eleganz und blonden Haaren. Sie besitzt erstaunliche Kraft und kann große Steinbrocken hochheben oder mit bloßen Händen ein Hufeisen verbiegen. Sie trägt einen Kuh- oder Fuchsschwanz (je nach Region), den sie gern unter ihrem Kleid versteckt. Ihr Rücken ist ausgehöhlt wie ein alter Baumstamm. Sie betört Männer mit ihrem Gesang und lockt sie vom Weg. Sie kann Männer in den Abgrund reißen, auch vergewaltigen. Sie lockt gern Fischer in falsche Fahrwasser. Huldra besitzt auch die Gabe, sich unsichtbar zu machen und sie kann plötzlich wie aus dem Nichts erscheinen. Sie ist aber auch die Beschützerin von Kindern und Tieren, Wächterin des Waldes.

Sollte ein Mann eiserne Gegenstände über den Schopf einer Huldra werfen oder sogar schießen, muss er sie heiraten. Nun verliert sie zwar den Schweif, nicht aber ihre übernatürlichen Kräfte und Fähigkeiten. Behandelt der Mann seine Frau liebevoll, so kündigt sich Kindersegen und Reichtum an. Ansonsten verwandelt sich die Huldra in eine hässliche und boshafte Furie.

(„Huldra“ von Theodor Kittelsen, 1892)

In Norwegen befindet sich der mystische und sagenumwobene Wasserfall Kjosfossen (Aurland, Provinz Sogn og Fjordane). Huldra lockte mit ihrem Gesang Männer in den Berg, die nie mehr gesehen wurden. Im Sommer erscheinen bei der Einfahrt des Zuges Feengestalten (HULDRENE), die einen Tanz am Wasserfall aufführen. Die Darstellerinnen sind Studentinnen der norwegischen Ballettschule.

Hier können Sie das Video anschauen!!!
 
Huldra ist auch bekannt als Skogsrå (Waldgeist), Tallemaja (Kiefern-Maria) oder bei den Samen als ULDA. Die Ulda lebt unterirdisch in ihrem Reich überfüllt mit Wohlstand und Reichtum. Wenn man Uldas Rentier begegnet, dieses einfängt, in dem man ein Messer darüber wirft, erhält man Wohlstand. In der nordischen Mythologie tanzen die Uldas im Nebel des hellsten Tages, der Sommersonnen-wende. Menschen, die an dieser Feier teilnehmen, ist es nicht mehr möglich, in die reale Welt zurückzukehren. Wenn du dich in ihrer Welt befindest, solltest du dort nichts essen oder trinken. Man sagt, Uldas tauschen ihre Kinder mit den Babys der Menschen und die Samen hängen deshalb Silber an die Kinderbetten, um sich vor ihnen zu schützen. 

Die samische Sängerin Elin Kåven besingt die Ulda liebevoll in ihrem Song "Ulda niktá / Ulda allures".



Vom Namen HULDRA her kann man ableiten, dass sie Bezüge zur Völva Huld und der germanischen Göttin Holda/Holle aufweist. 


 (“Huldra's Nymphs” von Guerber, H. A., 1909)

In Island finden wir das „Huldufólk“ („verstecktes Folk“), die von der Regierung Islands geschützt werden. Bei anstehenden Bauprojekten überprüft eine staatliche Kommission, ob in der Gegend Elfen leben und diese durch die Baumaßnahmen beeinträchtigt werden könnten. In Island ist der Glaube an Elfen weit verbreitet. In Gärten findet man oft kleine Elfenhäuser und einige Isländer bauen kleine Kirchen, um Elfen in das Christentum zu involvieren.


(Illustration der isländischen Legende von Hildur, der Königin der Elben, Maler unbekannt, veröffentlicht 1864 im Werk „Icelandic Legends“ von Jón Arnason)

2 Kommentare:

  1. Es gab nen schönen Film namens "Thale", in dem eine Huldra die Hauptrolle spielte... Sollte man gesehen haben! ;o)

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    1. Vielen Dank für den Hinweis, den Film werde ich mir anschauen!

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