(“Huldra”, John
Bauer, 1913)
Die HULDRA (oder auch „HULDER“
in Norwegen) findet man im skandinavischen Raum. Dabei handelt es sich um ein
feenhaftes Wesen mit rauer natürlicher Eleganz und blonden Haaren. Sie besitzt
erstaunliche Kraft und kann große Steinbrocken hochheben oder mit bloßen Händen
ein Hufeisen verbiegen. Sie trägt einen Kuh- oder Fuchsschwanz (je nach
Region), den sie gern unter ihrem Kleid versteckt. Ihr Rücken ist ausgehöhlt
wie ein alter Baumstamm. Sie betört Männer mit ihrem Gesang und lockt sie vom
Weg. Sie kann Männer in den Abgrund reißen, auch vergewaltigen. Sie lockt gern
Fischer in falsche Fahrwasser. Huldra besitzt auch die Gabe, sich unsichtbar zu
machen und sie kann plötzlich wie aus dem Nichts erscheinen. Sie ist aber auch
die Beschützerin von Kindern und Tieren, Wächterin des Waldes.
Sollte ein Mann eiserne
Gegenstände über den Schopf einer Huldra werfen oder sogar schießen, muss er sie
heiraten. Nun verliert sie zwar den Schweif, nicht aber ihre übernatürlichen
Kräfte und Fähigkeiten. Behandelt der Mann seine Frau liebevoll, so kündigt
sich Kindersegen und Reichtum an. Ansonsten verwandelt sich die Huldra in eine
hässliche und boshafte Furie.
(„Huldra“ von Theodor Kittelsen, 1892)
In Norwegen befindet sich der
mystische und sagenumwobene Wasserfall Kjosfossen (Aurland, Provinz Sogn og
Fjordane). Huldra lockte mit ihrem Gesang Männer in den Berg, die nie mehr
gesehen wurden. Im Sommer erscheinen bei der Einfahrt des Zuges Feengestalten (HULDRENE), die einen Tanz am Wasserfall
aufführen. Die Darstellerinnen sind Studentinnen der norwegischen Ballettschule.
Huldra ist auch bekannt als Skogsrå (Waldgeist), Tallemaja (Kiefern-Maria) oder bei den
Samen als ULDA. Die Ulda lebt unterirdisch in ihrem Reich
überfüllt mit Wohlstand und Reichtum. Wenn man Uldas Rentier begegnet, dieses
einfängt, in dem man ein Messer darüber wirft, erhält man Wohlstand. In der
nordischen Mythologie tanzen die Uldas im Nebel des hellsten Tages, der
Sommersonnen-wende. Menschen, die an dieser Feier teilnehmen, ist es nicht mehr
möglich, in die reale Welt zurückzukehren. Wenn du dich in ihrer Welt
befindest, solltest du dort nichts essen oder trinken. Man sagt, Uldas tauschen
ihre Kinder mit den Babys der Menschen und die Samen hängen deshalb Silber an
die Kinderbetten, um sich vor ihnen zu schützen.
Die samische Sängerin Elin
Kåven besingt die Ulda liebevoll in ihrem Song "Ulda niktá / Ulda
allures".
Vom Namen HULDRA her kann man ableiten, dass sie Bezüge zur Völva Huld und der germanischen Göttin Holda/Holle aufweist.
(“Huldra's Nymphs”
von Guerber, H. A., 1909)
In Island finden wir das „Huldufólk“ („verstecktes Folk“), die von der Regierung Islands
geschützt werden. Bei anstehenden Bauprojekten überprüft eine staatliche
Kommission, ob in der Gegend Elfen leben und diese durch die Baumaßnahmen
beeinträchtigt werden könnten. In Island ist der Glaube an Elfen weit
verbreitet. In Gärten findet man oft kleine Elfenhäuser und einige Isländer
bauen kleine Kirchen, um Elfen in das Christentum zu involvieren.
(Illustration der isländischen
Legende von Hildur, der Königin der Elben, Maler unbekannt, veröffentlicht 1864
im Werk „Icelandic Legends“ von Jón Arnason)
Es gab nen schönen Film namens "Thale", in dem eine Huldra die Hauptrolle spielte... Sollte man gesehen haben! ;o)
AntwortenLöschenVielen Dank für den Hinweis, den Film werde ich mir anschauen!
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