Dienstag, 15. Oktober 2013

Im Reich der Göttin Holle (Hoher Meißner)

Besuch: 10./11. Juli 2013




Karsthöhle am Hohlstein (bei Hilgershausen) - Diese wurde 1267 erstmals erwähnt und gilt als älteste namentlich nachweisbare Höhle Deutschlands. Leider ist die Höhle im Winter durch ein Gitter verschlossen, weil hier eine seltene Fledermausart ihren Winterschlaf hält. Das Wasser des kleinen Höhlensees im vorderen Bereich der Höhle gilt als wunderkräftig, es soll heilen, verjüngen und die Schönheit erhalten, wenn man sich in der Osternacht mit dem Wasser wusch und auf dem Rückweg schwieg. Junge Frauen badeten im See, wenn sie sich ein Kind wünschten. Archäologen stellten fest, dass es sich hier um einen Kultplatz zur Verehrung der Erdgöttin Holle handelte.


 

Hexenteich (Nähe Karsthöhle)



Kitzkammer - Es wird erzählt, dass man dort gelegentlich eine „hohe weiße Frau“ mit einem mächtigen Schlüsselbund sieht. Oder auch, dass Frau Holle zänkische Mädchen in Katzen verwandelte und diese in die Kitzkammer einsperrte.


In der Nähe der Kitzkammer (Morgengabe, am Südhang) befindet sich der Holle-Stuhl. Laut Volksglaube wird gesund, wer sich auf diesen Stuhl setzt. An Sommertagen hat Frau Holle im weißen Kleid darauf gesessen und gesponnen.


Holle-Teich: Hier soll der Eingang zu Frau Holles Reich sein.


Holle-Teich: Am Teich befindet sich eine 3,15 Meter hohe Holle-Skulptur des Künstlers Viktor Donhauser und seines Sohnes (2004 erbaut). Hier wurde Holle als Jungfrau dargestellt.


Gabe an die Göttin - Lughnasad


 Hollsteine: In den mittleren Felsen eingravierte Schlange.


Hollsteine



Hollsteine (drei Felsen aus Zechsteinkalk) Der größte ist etwa 5 Meter hoch. Es wird vermutet, dass auch hier ein alter Holle-Kultplatz war, zumal man daneben auch eine Quelle findet. Einer alten Überlieferung nach soll Frau Holle Steine im Schuh gedrückt haben und sie schüttete sie hier aus.


Todstein bzw. Abteröder Bär: Man sagt, Frau Holle habe ihn auf dem Daumen vom Meißner dorthin geworfen. Eine andere Geschichte erzählt, dass Frau Holle zwei Riesen verwandelte, weil diese sich grämten, nach dem Tod nicht mehr vereint sein zu können. Der Riesenmann wurde in die Gestalt eines Bären verwandelt und die Riesenfrau in eine Linde, ca. 100 Schritte vom Fels entfernt, damit sie sich nach dem Tod gleich wiederfinden. Man vermutet eine altheidnische Opferstätte, zu Ehren von Frau Holle wurde hier das Ende des Winters und der Beginn des Frühlings zeremoniell gefeiert. Noch heute werden auf dem Berg die Osterfeuer abgebrannt.


Abteröder Bär


Alte Linde am Abteröder Bär


1 Kommentar:

  1. Ich habe mittlerweile so viele Märchen und Legenden um Frau Holle gelesen und nun weiss ich auch, woher diese in etwa stammen. Danke dafür, sehr schöner Beitrag!

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