Im Rahmen einer Geocaching-Tour stieß ich auf dieses Sühnekreuz in Dresden-Leubnitz. Die Geschichte um dieses Kreuz ist sehr interessant, ich möchte sie dahier gern aus der Beschreibung dieses Geocaches (GC4Q6CD) zitieren.
„Am 12.06.1288 schenkte Margräfin Elisabeth von Maltitz, die Witwe
Heinrich des Erlauchten, ihr Leibgedinge (Witwensitz) Lubanycz und Goppil
(Leubnitz und Goppeln) dem Zisterzienserkloster Altzella bei Nossen
(Zellescher Weg). Dies gilt als das Gründungsjahr von
Leubnitz (2013=725Jahre). Das Kloster übte in Leubnitz die niedere und
höhere Gerichtsbarkeit aus. Jährlich fanden im Klosterhof Gerichte
statt. Im Volksmund ist viel über das hier vorgestellte Kreuz gefabelt
wurden.“
Erst der ehemalige Lehrer E.K.Rühle fand den wahren Sachverhalt
heraus. „Im ältesten erhaltenen Gerichtsbuche des Amtes Leubnitz fand er die
Niederschrift über eine Gerichtsverhandlung, die unter dem Vorsitz des
damaligen Hofmeisters Michael Wassermeister und im Beisein des
Leubnitzer Richters Hans im Herrenhaus des Klosterhofes abgehalten
wurde. Zwei Bauern aus Goppeln, Wenzel Hanztsch und Bernhard Wigand,
waren in der Schenke beim Bier zu Unfrieden gekommen. Auf dem Heimweg
war der Streit zu Tätlichkeiten ausgeartet. Hantzsch hatte sein Messer
gezogen und den Wigand im Hohlweg erstochen. Da nach mittelalterlichem
Brauch niemand wegen eines Todschlags zum Tode verurteilt werden konnte,
sobald er nicht auf offener Tat ergriffen wurde, so konnte sich der
Täter durch Zahlung des sog. Wer- oder Manngeldes von seiner schweren
Schuld lösen. Hantzsch war geständig. Er wurde verurteilt, insgesamt 23
Schock und 18 Groschen zu zahlen und am Tatort ein Mord- und Sühnekreuz
zu errichten. An der Stelle, wo es steht, gingen in alten Zeiten die
Menschen nur ungern vorüber, es „gespensterte“ dort. Neben dem Kreuz
wollten ängstliche Gemüter in der Mitternachtsstunde den „feurigen Hund“
haben sitzen sehen, wollten wohl auch einen giftigen Atem gespürt
haben. Nur wer drei Kreuze schlug und den Namen Gottes anrief, konnte
sich von dem Teufelsspuk befreien.“
(Quelle)
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