Sonntag, 16. März 2014

Sühnekreuz Dresden Leubnitz

Besucht am 16. März 2014:


Im Rahmen einer Geocaching-Tour stieß ich auf dieses Sühnekreuz in Dresden-Leubnitz. Die Geschichte um dieses Kreuz ist sehr interessant, ich möchte sie dahier gern aus der Beschreibung dieses Geocaches (GC4Q6CD) zitieren.

„Am 12.06.1288 schenkte Margräfin Elisabeth von Maltitz, die Witwe Heinrich des Erlauchten, ihr Leibgedinge (Witwensitz) Lubanycz und Goppil (Leubnitz und Goppeln) dem Zisterzienserkloster Altzella bei Nossen (Zellescher Weg). Dies gilt als das Gründungsjahr von Leubnitz (2013=725Jahre). Das Kloster übte in Leubnitz die niedere und höhere Gerichtsbarkeit aus. Jährlich fanden im Klosterhof Gerichte statt. Im Volksmund ist viel über das hier vorgestellte Kreuz gefabelt wurden.“ 

Erst der ehemalige Lehrer E.K.Rühle fand den wahren Sachverhalt heraus. „Im ältesten erhaltenen Gerichtsbuche des Amtes Leubnitz fand er die Niederschrift über eine Gerichtsverhandlung, die unter dem Vorsitz des damaligen Hofmeisters Michael Wassermeister und im Beisein des Leubnitzer Richters Hans im Herrenhaus des Klosterhofes abgehalten wurde. Zwei Bauern aus Goppeln, Wenzel Hanztsch und Bernhard Wigand, waren in der Schenke beim Bier zu Unfrieden gekommen. Auf dem Heimweg war der Streit zu Tätlichkeiten ausgeartet. Hantzsch hatte sein Messer gezogen und den Wigand im Hohlweg erstochen. Da nach mittelalterlichem Brauch niemand wegen eines Todschlags zum Tode verurteilt werden konnte, sobald er nicht auf offener Tat ergriffen wurde, so konnte sich der Täter durch Zahlung des sog. Wer- oder Manngeldes von seiner schweren Schuld lösen. Hantzsch war geständig. Er wurde verurteilt, insgesamt 23 Schock und 18 Groschen zu zahlen und am Tatort ein Mord- und Sühnekreuz zu errichten. An der Stelle, wo es steht, gingen in alten Zeiten die Menschen nur ungern vorüber, es „gespensterte“ dort. Neben dem Kreuz wollten ängstliche Gemüter in der Mitternachtsstunde den „feurigen Hund“ haben sitzen sehen, wollten wohl auch einen giftigen Atem gespürt haben. Nur wer drei Kreuze schlug und den Namen Gottes anrief, konnte sich von dem Teufelsspuk befreien.“
(Quelle)

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